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"Hunderttausende kamen ums Leben"

01.08.2019

Tags :

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Personen: Besatzer, Besatzer, Windsurf-Weltmeisterin, Opa
Organisationen: NS, Aufständischen, Aufständischen, Bürgerplattform
Orte: Warschauer, Polen, kommunistischen, Stadt

Artikeltext :

75 Jahre Warschauer Aufstand "Hunderttausende kamen ums Leben" Der Warschauer Aufstand gegen die NS-Besatzer 1944 war in der kommunistischen Zeit ein Tabu - heute ist er eine Art Heiligtum der nationalen Erinnerung in Polen. Aber er wird auch kontrovers diskutiert. 75 Jahre danach gerät die Erinnerung an den Warschauer Aufstand gegen die deutschen Besatzer in den Strudel tagespolitischer Streitereien, etwa um die LGBT-Bewegung. Bereits im März hatte Zofia Klepacka, eine polnische Windsurf-Weltmeisterin, auf Facebook gegen die Unterzeichnung einer LGBT-freundlichen Charta durch die liberal regierte Stadt Warschau protestiert: "Hat mein Opa etwa dafür gekämpft? Ich glaube kaum", schrieb sie. Facebook löschte den Eintrag. Dieser Tage wiederum löschte ein Abgeordneter der rechtsliberalen Bürgerplattform seinen Eintrag nach einem Proteststurm freiwillig: Er hatte das Symbol der Aufständischen, wegen seiner Form nur der "Anker" genannt, im Web auf einen Regenbogen-Hintergrund gepflanzt und formuliert, die Aufständischen hätten damals auch für Schwule und Lesben gekämpft. Sehr bald stand der Abgeordnete im Zentrum eines Sturms der Empörung im Netz. Im realen Leben meinte der PiS-Europaabgeordnete Adam Bielan: Auch auf Druck aus den eigenen Reihen distanzierte sich der Politiker von seiner Collage - ihm droht eine Geldstrafe, denn der Aufständischen-"Anker" steht seit einigen Jahren unter besonderem Schutz. Der blutige Aufstand gegen die deutschen Besatzer im Sommer 1944 ist ein nationales Heiligtum. Kontrovers diskutiert wurde er immer, vor allem auch die Frage, ob er nicht eine folgenschwere Fehlentscheidung war. Denn Hilfe von Stalin, dessen Truppen bereits am anderen Weichsel-Ufer standen, war nicht zu erwarten - und die Deutschen reagierten brutal: mit der Ermordung Zehntausender Unbeteiligter und der Zerstörung der halben Stadt auf direkten Befehl Hitlers. Der Aufstand war ein Wahnsinn, aber doch nötig - diese Synthese versuchte der 2018 verstorbene Veteran der Untergrundarmee, Andrzej Wiczynski, Kampfname Antek. Heute sind die letzten, betagten Veteranen uneins in der Bewertung der Gegenwart. Die einen schätzen an der rechtsnationalen PiS-Regierung, dass sie den Aufstand hoch hängt - er passt in die Vorstellung der Regierung, wonach Geschichte Einheit stiften und den Patriotismus stärken soll. Aber es gibt auch Veteranen, die die Regierungspolitik kritisch sehen, Stanislaw Aronson etwa, Kampfname Rysiek, sagte diese Woche in einem Privatsender: In einem Punkt immerhin herrscht Einigkeit: Der Besuch des deutschen Außenministers anlässlich dieses für Polen so wichtigen Ereignisses ist von symbolischer Kraft. Heiko Maas lege viel Wert auf Geschichte, lobte sein polnischer Amtskollege. Deswegen sei sein Besuch so wichtig.


Über dieses Projekt

Dieses Projekt entstand aus praktischer Arbeit zur Analyse deutschsprachiger Nachrichten im Rahmen eines Medienmonitoring-Systems.

Der ausgewertete Korpus besteht aus 96 Artikeln von Tagesschau.de, ausgewählt aus einem Gesamtbestand von über 11.000 Artikeln zur besseren Übersichtlichkeit.

Tags: Kombination aus automatisch erkannten Schlüsselbegriffen (⬜), Treffern zu vordefinierten Themen (🟩) und geografischen Kategorien aus einem Orts-Atlas (🟦).

Google NLP Analyse: Personen, Organisationen und Orte wurden automatisch durch die Google Natural Language API extrahiert, gewichtet nach ihrer Salienz im Text.