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Bald Förderschluss für Öko-Pioniere

01.04.2020

Tags :

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Personen: Ökowinzer, Klaus Rummel, Privatleuten, niemanden
Organisationen: Netzbetreiber, Netzbetreiber, Stromeinspeiser, Netzbetreiber
Orte: Südpfalz, Kanzleramt, Deutschland

Artikeltext :

20 Jahre EEG Bald Förderschluss für Öko-Pioniere Wer Strom aus Sonne oder Wind ins Netz einspeist, bekommt eine besondere Vergütung. Nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz gilt das für 20 Jahre. Das Gesetz wird heute 20. Damit fallen die ersten Anlagen bald aus der Förderung. Klaus Rummel ist Ökowinzer aus der Südpfalz. Er gehört zu den Öko-Pionieren, die bereits vor 20 Jahren eine eigene Photovoltaikanlage hatten und seitdem - dank EEG - ihren Ökostrom ins Netz einspeisen.  Die Idee des Erneuerbare-Energien-Gesetzes, wie das EEG offiziell heißt: Klimafreundliche Stromerzeugung soll gefördert werden. Darum wird Strom aus Sonnenkollektoren, Windparks und Biogas-Anlagen besonders vergütet - für einen Zeitraum von 20 Jahren. Das bedeutet, dass der örtliche Netzbetreiber dem Stromeinspeiser - also auch Privatleuten mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach - Geld geben muss. Der Netzbetreiber ist verpflichtet, den Strom von den Privathaushalten abzunehmen. Wer eine Photovoltaikanlage hat und Strom ins öffentliche Netz einspeisen möchte, muss sich also niemanden suchen, der den Strom vermarktet. Dass das EEG nun seit 20 Jahren in Kraft ist, bedeutet aber auch, dass demnächst die ersten Anlagen aus der Förderung fallen werden. Carsten Körnig vom Bundesverband Solarwirtschaft rechnet vor: "Im kommenden Jahr sind die ersten 18.000 Solarstromanlagen davon betroffen. Bis Mitte des Jahrzehnts werden bereits über 120.000 Systeme zu Ü20-Anlagen." Und er betont, Solarstromanlagen seien in der Regel so robust und leistungsfähig, dass sie danach noch gut zehn Jahre betrieben werden könnten. Der Verband fordert darum die Politik auf, jetzt ökostromfreundliche Anschlussregelungen zu treffen. Nach Auslaufen der Vergütung wird es sich besonders lohnen, möglichst viel Solarstrom selbst zu nutzen und sich gegebenenfalls sogar eigene Stromspeicher einzubauen. Höhere Ökostrom-Zulage Strom wird 2020 wohl wieder teurer Auf die Verbraucher kommen höhere Strompreise zu, denn die Ökostrom-Umlage steigt 2020 um 5,5 Prozent an. | mehr Genau das solle so problemlos wie möglich funktionieren, fordert der Verband: "Dazu zählt insbesondere, dass Photovoltaikanlagen-Betreiber keine EEG-Umlage zahlen müssen, wenn sie ihren selbst erzeugten Solarstrom verbrauchen." Solarstrom, der weiter ins öffentliche Netz eingespeist werde, solle vom Netzbetreiber zumindest zum Marktwert abgenommen werden, ohne dass ein Direktvermarkter gesucht werden müsse. Das ist so nicht vorgesehen, da die Förderung auf 20 Jahre begrenzt ist: "Im Rahmen der Direktvermarktung können Betreiber am Strommarkt teilnehmen und ihren Strom, auch mit Eigenverbrauchsanteilen, vermarkten", heißt es aus dem Bundeswirtschaftsministerium. Ökowinzer Klaus Rummel, der sich seit Jahrzehnten mit dem Thema Ökostrom beschäftigt, kann sich vorstellen, eine Speicheranlage für seinen Solarstrom anzuschaffen. Er denkt aber, dass viele Hausbesitzer, die sich vor 20 Jahren eine Photovoltaikanlage angeschafft haben, jetzt rat- und hilflos sind: Um auch in Zukunft noch eine vom Staat garantierte feste Einspeisevergütung für Ökostrom zu erhalten, müssten sich die Bürger nach 20 Jahren Förderung komplett neue Anlagen installieren. Aber selbst das könnte problematisch werden. Der Grund: In Deutschland gibt es seit einigen Jahren den gesetzlich vorgeschriebenen sogenannten 52-Gigawatt-Photovoltaik-Deckel. Das bedeutet: Wenn durch alle Anlagen bundesweit insgesamt 52-Gigawatt-Photovoltaikleistung erbracht werden, gibt es für Anlagen, die danach ans Netz gehen, überhaupt keine Einspeisevergütung nach dem EEG mehr. Beschlüsse des Kabinetts Klimaschutz - was ist geplant? CO2-Bepreisung, mehr Erneuerbare Energien, ein unabhängiger Expertenrat - das sehen die Klimabeschlüsse des Kabinetts vor. | mehr Experten sagen, dass das schon in den nächsten Wochen oder Monaten der Fall sein wird. Vor drei Wochen hatte sich die Politik beim Bund-Länder-Treffen im Kanzleramt nicht auf eine Abschaffung des Deckels verständigen können. Aus dem Bundeswirtschaftsministerium heißt es dazu: Bis 2030 soll der Anteil des Ökostroms am Strommix auf 65 Prozent erhöht werden. Ökowinzer Rummel sagt in Richtung Politik: "Die Worte höre ich wohl, allein es fehlt mir der Glaube. Das sind Lippenbekenntnisse, das bringt uns nicht weiter. Es müssen klare Zeichen gesetzt werden."


Über dieses Projekt

Dieses Projekt entstand aus praktischer Arbeit zur Analyse deutschsprachiger Nachrichten im Rahmen eines Medienmonitoring-Systems.

Der ausgewertete Korpus besteht aus 96 Artikeln von Tagesschau.de, ausgewählt aus einem Gesamtbestand von über 11.000 Artikeln zur besseren Übersichtlichkeit.

Tags: Kombination aus automatisch erkannten Schlüsselbegriffen (⬜), Treffern zu vordefinierten Themen (🟩) und geografischen Kategorien aus einem Orts-Atlas (🟦).

Google NLP Analyse: Personen, Organisationen und Orte wurden automatisch durch die Google Natural Language API extrahiert, gewichtet nach ihrer Salienz im Text.